EBRO und SIERRA DE CARDÓ
Alle Informationen und Fotos auf dieser Seite stammen aus dem Reiseführer COSTA DAURADA, EBRODELTA UND KATALONISCHES KÜSTENGEBIRGE, VERLAG HISPA-GUIDE von Jürgen Enders
Etwa 925 Kilometer misst der Ebro von der Quelle bis zur Mündung. Er entspringt in Kantabrien, nahe dem Atlantik und trägt seine Fracht – Geröll und Schamm – seit Tausenden von Jahren ins Mittelmeer und hat, besonders am Unterlauf, durch seine fruchtbaren Uferzonen schon seit Urzeiten eine Besiedlung durch den Menschen begünstigt.
Tortosa, wirtschaftliches und administratives Zentrum der Region Baix Ebre, liegt an seinem Unterlauf. In der Antike, zu Zeiten der Griechen (Name: Tyrikas) und Römer (Name: Dertosa) war Tortosa Fluss- und Seehafen und später dann, in muslimischen Zeiten, von 712 bis 1148 bis zur Reconquista (der christlichen Rückeroberung), ein kulturell und wissenschaftlich bedeutendes Zentrum (Name: Turtusha). Danach war die Stadt dann Bischofssitz; der ehemalige Palast befindet sich direkt am Fluss, unterhalb der Altstadt. Zahlreiche weitere historisch und architektonisch herausragende Gebäude aus allen Zeitepochen sind zu besichtigen. Die Kathedrale im reinen katalanisch-gotischen Stil aus dem 13. und 14. Jahrhundert ist das wichtigste Bauwerk der Stadt. Beherrscht wird das Stadtbild jedoch von dem maurischen Castell de la Suda, das heute einen luxuriösen Parador beherbergt.
Xerta liegt im fruchtbarsten Teil des Flusstales, inmitten eines großen Obst- und Gemüsegartens mit weitläufigen Orangenplantagen und hat darüberhinaus noch eine ganz besondere Bedeutung:
Wenige Kilometer oberhalb des Dorfes gibt es ein Stauwehr, eine ursprünglich arabische Konstruktion, die in Verbindung mit zwei breiten Kanälen zu beiden Seiten des Ebro auch heute noch der Bewässerung des gesamten Ebrodeltas dient.
Benifallet ist ein kleines, bescheidenes Dorf, direkt am Ebro. Ein schattiger Park, nah am Flssufer gelegen, lädt zur Rast ein. Sehenswert ist vor allem die Cova Meravella, eine Tropfsteinhöhle, 4 Kilometer Fluss abwärts (ausgeschildert). Darüber hinaus verfügt Benifallet über ein reichhaltiges Angebot an gutern und sehr guten Restaurants.
———————————————————————————————————————————————————————————-
Die Sierra de Cardó, ein dichtbewaldeter, vereinzelter Gebirgstock, erhebt sich – 20 km in der Länge und 10 Km in der Breite – weithin sichtbar über dem Tal des Ebro. Fast 1000 Meter ist er hoch und schon die Anfahrt von Rasquera her ist ein Erlebnis. Immer wieder ergeben sich fantastische Ausblicke, die üppige mediterrane Vegetation ist höchst beeindruckend.
Am verlassenen Balneario de Cardó, auf einem Hochplateau gelegen, kann man parken. Das ehemalige Kameliterkloster aus dem 16. Jahrhundert, das sich 1866 zum Kurhotel wandelte, war als solches bis 1967 in Betrieb. 15 kleine Ermitas (Einsiedeleien) gab es einst in seiner unmittelbaren Umgebung, von denen einige noch heute – mit Hinweisschildern versehen – besucht werden können.
Die Templerburg von Miravet: Sie liegt ein Stück weit Ebro aufwärts am gegenüberliegenden Ufer, ist weithin sichtbar und in der Regel über eine kleine Autofähre zu erreichen. Es lohnt sich jedoch auch, am Ebro weiter Richtung Norden zu fahren: Über Mora d´Ebre weiter nach Flix, zum Stausee von Riba-Roja: Ein Wasserparadies, das nicht nur passionierte Wels-Angler begeistert.
Neugierig geworden auf diese Region?
Im Verlag HISPA-GUIDE ist der Reiseführer COSTA DAURADA, EBRODELTA UND KATALONISCHES KÜSTENGEBIRGE erschienen.
Die letzte Ausgabe ist vergriffen, demnächst wird es hier eine überarbeiteten digitalen Version geben.
siehe: MEDIEN
———————————————————————————————————————————————————————————
Naturpark EBRO-DELTA (Parque Natural del Delta del Ebro)
Etwa 20 Kilometer weit hat sich – vor allem im Lauf der letzten zweitausend Jahre – diese sumpfig-sandige Landzunge in das Mittelmeer geschoben und ist mit 320 Quadratkilometern nach dem Nildelta das zweitgößte Feuchtgebiet im Mittelmeerraum. Den entscheidenden Wachstumsschub erhielt das Delta jedoch erst in spätrömischer Zeit, als auf großen Flächen am Oberlauf des Ebro Wälder gerodet wurden und durch die Erosion gewaltige Mengen Schlamm und Geröll in den Fluss befördert wurden. Geologisch betrachtet ist das Ebro-Delta also unglaublich jung und an seiner Entstahung haben im Gegensatz zu anderen geologischen Prozessen, nur zwei Faktoren mitgewirkt: Der Fluss und das Meer, allenfalls noch im Zusammenspiel mit dem Wind. So liegen auch die Anfänge dieser eigenartigen Landschaft kaum 4.000 Jahre zurück und sind in jenen Zeiten zu vermuten, als sich der Meeresspiegel erstmalig stabilisierte.
Die Delta-Karte ist eine Arbeit von © Frank Il-lustració & Disseny, Deltebre
——————————————————————————————————————————————————————————–
1986 wurde ein Viertel der Landfläche des Ebrodeltas gegen den Widerstand der Bauern zum Naturpark erklärt. Zwei Informationszentren gibt es seitdem: In Deltebre das Ecomuseu del Parc Natural del Delta de l’Ebre im Carrer Dr. Martí Buera 22 und die Casa de Fusta nahe Poble Nou. Hier erhält man alle Informationen zum Reisanbau, vor allem jedoch zu den Besonderheiten dieses sensiblen Ökosystems. Vogelbeobachtung steht im Zentrum der touristischen Angebote. Auf eigene Faust die Halbinsel zu erkunden, ist eine gute Idee. In Deltebre, dem zentralen Ort der Halbinsel, findet man ein reichhaltiges Angebot an Leihfahrrädern.
Ist der Norden und Süden des Deltas durch weitläufige Dünenlandschaften gekennzeichnt, so hat der Flusslauf mit seinem Mündungsgebiet die östliche Landspitze geprägt. Hier sind die Anlegestellen der Ausflugsschiffe, hier gibt es zwei Campingplätze und nicht anders als im übrigen Delta findet man hier jede Menge Restaurants mit guter Fischküche.
An Badeplätzen mangelt es ebenfalls nicht, Sandstrände gibt es praktisch überall in den Delta-Randzonen. Einer der beliebtesten Strände ist die Platja de l´Eucaliptus. Zahlreiche soganannte Bassas – kleine Binnenseen mit sumpfigen Randzonen – machen Vogelbeobachtung zu einem Vergnügen. Wer sich für die Geschichte des Deltas interessiert, wird in Amposta im Museo Comarcal del Montsià fündig.
Zwei Fischereihäfen am Rand des Deltas sollen hier nicht unerwähnt bleiben: L´Ampolla am nördlichen Ende der sandigen Halbinsel und Sant Carles de la Ràpita an der südlichen Zufahrt. Ein ähnliches Ambiente bietet auch Las Casas de Alcanar, noch einmal einige Kilometer weiter südlich. Alle drei sind beschauliche Orte mit angenehmer Athmosphäre und einer Vielzahl empfehlenswerter Fischrestaurants.
Die Lebensräume der Vogelwelt im Delta:
Die Zeichnungen sind Arbeiten von © Frank Il-lustració & Disseny, Deltebre
Neugierig geworden auf diese Region ?
Im Verlag HISPA-GUIDE ist der Reiseführer COSTA DAURADA, EBRODELTA UND KATALONISCHES KÜSTENGEBIRGE erschienen.
Die letzte Ausgabe ist vergriffen, demnächst wird es eine überarbeiteten digitalen Version geben.
siehe: MEDIEN