COSTA DEL AZAHAR
Alle Informationen, Fotos und Karten wurden dem Reiseführer COSTA AZAHAR UND MAESTRAZGO von Jürgen Enders entnommen.
Ihren Namen trägt sie zu Recht: Die Orangenblütenküste. Zieht sich doch in ihrem unmittelbaren Hinterland ein kilometerbreiter Streifen fruchtbares Land von Las Casas de Alcanar im Norden bis Castellón im Süden, der vom Anbau von Zitrusfrüchten dominiert ist. Feinsandige Badestrände sind die Regel, felsige Abschitte mit Badebuchten gibt es ebenfalls.
Abgesehen von etwa Mitte Juli bis etwa Mitte September, wenn kurzfristig die touristische Infrastruktur ihr Limit erreicht, herrscht in allen Badeorten der Costa del Azahar eine entspannte Atmosphäre. Sonnige Tage mit milden Temperaturen sind sowohl im Mai und Juni als auch im Oktober und November die Regel. Ohne Hektik und touristischen Overkill verläuft dann das Leben in den Kleinstädten an der Küste: In Vinaròs (ca. 28.500 Einw.), Benicarló (ca. 26.500) Peñíscola (ca. 7.500), Alcossebre (ca 2.200), Benicàssim (ca. 18.000) und Oropesa (ca. 9.300). Keine menschenleeren oder teemporär überfüllten Geisterstädte sind das, sondern lebendige Gemeinden, die auch ohne Touristeninvasion einen angnehmen Aufenthalt garantieren.
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Am Riu Senia, wenige Kilometer weiter südlich, endet Katalonien. Hier beginnt das Land Valencia, die Comunidad Autónoma Valenciana und hier beginnt auch die Costa del Azahar. Geologisch gesehen folgt nun auf den weitläufigen Kiesstrand von Las Casas de Alcanar ein felsiger Küstenabschnitt, der geprägt ist von einer Vielzahl kleiner Buchten. Das geht so bis Vinaròs, der – mal abgesehen von der Provinzhauptstadt Castellón – größten Ansiedlung der Costa del Azahar.
Knapp 30.000 Einwohner hat Vinaròs, zeigt sich gemäßigt urban und hat darüber hinaus auch in touristischer Hinsicht Einiges zu bieten: Eine modern gestaltete Promenade mit Bars und Restaurants und Sandstränden, die direkt an Stadtzentrum und Altstadt grenzen und sich in südlicher Richtung bis Benicarló fortsetzen. Dass Vinaròs eine der größten Fischereiflotten der Costa del Azahar hat, sei hier ebenfalls erwähnt. Einen Besuch im lebendige Fischereihafen am Spätnachmittag sollte man nicht versäumen. Entsprechend dominieren Fisch und Meeresfrüchte die Speise-Karten der Restaurants und generell gilt: Wer die Durchmischung von lokalem Alltagsleben und Ferienambiente dem reinen Tourismus-Getriebe vorzieht, der wird sich in Vinaròs wohlfühlen.
Benicarló liegt etwa 10 km weiter südlich und ist wie Vinaròs ebenfalls eine lebendige Kleinstadt mit speziell spanischen Flair. Ein Städtchen, das auch in der Hauptsaison seine typischen Charaktereigenschaften nicht verliert. Fischereihafen und Sandstränden gibt es hier ebenfalls, letztere befinden sich im Norden und Süden des Ortes, erreichen jedoch bezüglich Ausdehnung und Qualität nicht das Niveau von Vinaròs.
Peñíscola
Es folgt nun, weiter Richtung Süden, ein etwa 7 Km langer Sandstrand, gesäumt von einer durchgängigen Promenade und einer Vielzahl moderner Apartment-Gebäude und Hotels. Schon von Weitem ist die typische Silhouette von Peñíscola zu sehen. Auf einem Felsen im Meer gelegen, mit Fischereihafen und gekrönt von einer mächtigen Befestigunsanlage mit Burg ist Peñíscola ganz sicher der attraktivste Ferienort der Costa del Azahar.
Darüber hinaus ist der Ort geschichtsträchtig wie kaum eine zweiter an der Mittelmeerküste und wird so natürlich – vor allem in den Ferienmonaten – zu einem touristischen Magnet für Erholungsuchende, besonders aus den Großstädten Madrid, Barcelona und Zaragoza. Das ist traditionell so. Wer es beschaulicher liebt und bei gutem Wetter ganze Strandabschnitte für sich haben möchte, wählt die Monate Mai / Juni und Oktober / November. Wanderungen in der unberührten Sierra de Irta kann man dann machen und Ausflüge mit dem Fahrrad entlang der Strandpromenade nach Benicarló sind dann wieder möglich.
Der Natupark Sierra de Irta mit autoktonem Baum- und Pflanzenbewuchs trennt Peñíscola vom nächsten Küstenort Alcossebre. Zwischen beiden Orten liegen 20 km Felsenküste, frei von baulichen Exzessen, mit einigen sandigen Badebuchten. Eine Piste führt direkt an der Küste entlang und kann bei guten Wetterbedingungen auch mit normalem PKW befahren werden.
(Siehe auch: RADFAHREN)
Auch Alcossebre mit der benachbarten Urbanisation Las Fuentes hat seine ganz speziellen Qualitäten. Es gibt einen kleinen Sportboot-Hafen, ein Stadtzentrum mit einer vorgelagerten Terrassenanlage, von deren Bars und Cafés man einen herrlichen Blick auf Meer und Sandstrände hat.
Südlich Alcossebre ist die Küste dann stärker gegliedert: Buchten und felsige Abschnitte wechseln sich ab, ein hölzerner Steg ersetzt die Promenade und schützt gleichzeitig die empfindliche Strandvegetation.
Oropesa del Mar ist der nächste nennenswerte Platz an der Costa del Azahar. Er hat einen kleinen Hafen für Sportboote und mehrere attraktive Sandstrände und ist rein touristisch geprägt. Der ursprüngliche Ort Oropesa unterhalb einer Burgruine arabischen Ursprungs, etwa drei Kilometer landeinwärts, bietet alle Vorzüge einer typischen spanischen Kleinstadt.
Ganz anders Benicàsim: Er ist ein Ferienort mit langer Tradition. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden hier die ersten Villen wohlhabender Familien aus Castellón und Valencia. Las Villas heißt diese Zone und bildet den genauen Gegensatz zu dem, was in den 70er Jahern des vergangenen Jahrhunderts im Süden der Stadt entstand: Eine Urbanisation, die in der Errichtung von Hochhäusern gipfelte. Doch auch hier erwarten den Besucher zahlreiche Sandstrände, die sich über viele Kilometer bis an den nördlichen Stadtrand von Castellón erstrecken.
Castellón de la Plana, die Hauptstadt der Provinz gleichen Namens hat etwa 170.000 Einwohner und bietet alle Vorzüge einer typisch spanischen Stadt: Belebte Straßen und Plätze, eine Plaza Mayor, einen Mercado Central und schattige Parks. Neben der Kathedrale Santa Maria und dem Glockenturm El Fadri hat Castellón eine Vielzahl weiterer historischer Gebäude zu bieten, die die Geschichte von Stadt und Provinz widerspiegeln. Weiter verfügt Castellón über einen der modernsten Fischerei- und Handelshäfen der Mittelmeerküste. Von hier aus kann auch eine der Küste vorgelagerte, unbewohnte Inselgruppe, die Islas Columbretes, (ein geschütztes Vogelparadies) besucht werden.
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siehe: MEDIEN